Page 64 - edlake Magazin – Ausgabe Sommer 2025
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Was ist Mahd?
Das Mahd ist das abgemähte
Material, wenn Landwirte und
Kommunen Wiesen oder Weg-
ränder mähen. Häufig wird
dieses Mahd liegengelassen,
damit es sich zersetzt. Es ent-
stehen dabei Verwesungspro-
dukte, die den Boden düngen.
Der Vorgang hat die Bezeich-
nung „mulchen“. Dem ersten
Anschein nach ist dies eine
gute Tat, allerdings wuchern
einige Pflanzen schnell und
blockieren wertvolle Wildkräu-
ter. Die Artenvielfalt wird da-
durch geschwächt, die Ränder
wachsen schneller und einige
seltene Pflanzen verlieren ihre
Lebensgrundlage.
ausreichend Lebensmittel für uns produ-
zieren. Auf dieser Basis müssen zahlreiche
Kompromisse gefunden werden. Letztlich
können nur beide Seiten gewinnen.
Kräuter und Blumen bessere Chancen.
Deshalb muss das Mahd entnommen
werden, weil es den Boden düngt. Die Mit-
glieder des NABU klären auf und vermit-
teln Wissen über dieses sensible Thema.
Markus ist der Meinung, dass es keine
böse Absicht oder gar Faulheit ist, das
Mahd liegenzulassen, sondern vielmehr
Unwissenheit.
Im Falle der Ränder möchten die Land-
wirte diese möglichst kurz halten, damit
die Samen der Wildpflanzen nicht auf die
Äcker geraten. Der NABU vermittelt, damit
die Ränder zwar gemäht werden, aber zu
einem späteren Zeitpunkt. Somit profitie-
ren beide Seiten. Zurzeit wird ein Konzept
mit Naturschützern, Landwirten und Kom-
munen erarbeitet, um für alle Beteiligten
einen guten Kompromiss zu finden.
unbezahlbar zur Erhaltung der Biodiver-
sität sind.
Warum sind aber gerade die Wegränder
der Feldwege so wichtig? Du wirst sicher
denken, dass diese Ränder einen winzig
kleinen Teil unserer Landschaft darstellen.
Das täuscht aber. Im Edertal kommen
mehrere hundert Hektar gut vernetzter
Flächen zusammen. Allein in der Gemar-
kung Wellen findest du 5,5 Hektar Flächen
allein durch die Randstreifen.
Markus und Franz-Josef stellen jedoch
klar, die Landwirtschaft nicht als Gegner
zu sehen. Zwar haben Naturschützer und
Landwirte oft verschiedene Interessen,
die aber jeder respektiert. Ein Bauer
muss wirtschaftlich arbeiten, um seine
Existenz zu sichern und letztlich eine
Familie zu ernähren. Außerdem muss er
Landwirte haben berechtigte Einwände.
Sie müssen mit immer weniger Insektizi-
den und Pestiziden auskommen. Sie kön-
nen also kaum eingreifen, wenn Insekten
und Wildpflanzen auf die Äcker kommen.
Wertvolle Habitate durch
Nährstoffentzug
Zurück zum Naturschutz
Die Natur braucht magere Böden. Durch
nährstoffarme Böden haben zahlreiche
Der Schutz der Wegränder ist aber nur
ein Thema von vielen. Der NABU Eder-
tal kümmert sich zudem intensiv darum,
Amphibien zu schützen oder die Wander-
wege auszustatten. Wichtig ist auch, die
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