Page 63 - edlake Magazin – Ausgabe Sommer 2025
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Erleben | NABU
Zitat Franz-Josef
Göllner
„Warum setzen wir uns für den Schutz
der Natur ein? Wir wollen die wild le-
benden Tiere und Pflanzen schützen,
aber auch deren Lebensräume. Wenn
ein Vogel keinen Lebensraum hat,
hilft es nichts, wenn man ihn schützen
möchte. Er muss sich ernähren kön-
nen und er braucht Nistmöglichkeiten,
um sich zu vermehren. Das wichtigste
Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu
erhalten oder wiederherzustellen.
Es leben ungefähr zwei Millionen
bekannte Tier- und Pflanzenarten auf
der Erde. Die Wissenschaft schätzt,
dass es zehn Millionen sind. Und eine
von diesen zwei Millionen bekannten
Arten ist der Mensch. Ohne ein Zu-
sammenspiel mit den anderen Arten
wird es für uns irgendwann schwierig,
zu überleben. Wir Menschen brau-
chen immer mehr Platz, verbrauchen
immer mehr Ressourcen, und alle
anderen Arten müssen irgendwie
sehen, wie sie überleben. Und das
wird immer schwieriger. Die Wissen-
schaftler sagen, dass der Verlust der
Arten, der Verlust der Vielfalt ein ganz
großes Problem für die Menschheit
ist. Das wird gar nicht ernst genom-
men, anders als die vielen anderen
Katastrophen.
Und irgendwann kann es sein, dass
in dieser Kette des Zusammenspiels
Teile fehlen, was uns schaden könnte.“
Ein Baggersee für die Natur.
Dieses Idyll entstand in den 1980er
Jahren beim Kiesabbau. Heute ist
dieser kleine See ein wertvolles Habitat
für unzählige Tiere und Pflanzen.
eine Biber-Wanderung, oder eine
Führung zu Obstbäumen. Aber auch
Arbeitseinsätze, wie die Pflege von
Streuobstwiesen, gehören dazu.
Emsige Naturliebhaber
Artenvielfalt zu erhalten. Es ist wich-
tig, weil zahlreiche kleine Tierarten die
Wegränder nutzen, um zu wandern.
Die Ränder wirken wie Trittsteine in
einem Bachlauf. Viele Insekten haben
sonst keine Möglichkeit, sich über
kultivierte Flächen zu bewegen.
Die Industrialisierung der Natur
Der NABU Edertal verfolgt verschie-
dene Projekte. Zurzeit sorgen die Mit-
glieder unter der Leitung von Angela
Odenhardt dafür, die Ränder der Feld-
wege naturverträglich zu gestalten.
Diese unscheinbaren Habitate spielen
eine wichtige Rolle im Naturschutz.
Und hier treffen unterschiedliche
Interessen aufeinander. Die Landwirte
möchten verhindern, dass die Ränder
hochwachsen. Dadurch wandern die
wilden Pflanzen auf die Äcker. Auf
der anderen Seite braucht die Natur
das naturbelassene Biotop, um die
Markus weist uns darauf hin, dass bei-
spielsweise Wiesen, die heute Land-
wirte bewirtschaften, weit entfernt
von natürlichen Biotopen sind. Die
Wiesen werden fünfmal im Jahr ge-
mäht und nach jeder Mahd wird Gülle
aufgefahren. Das entspricht nahezu
einer industriellen Nutzung. Deshalb
sind Wiesen keineswegs natürliche
Habitate. Jetzt kommen dann auch
wieder die Wegränder ins Spiel, die
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