Page 32 - edlake Magazin – Ausgabe Sommer 2025
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Auf Schusters Rappen
Los geht’s! Der Weg ist gut ausgebaut
und nicht besonders lange, aber es geht
hoch hinauf. Gutes Schuhwerk ist wichtig!
Spaß und Motivation sind mit im Gepäck.
Kraft an den unzuverlässigen Felsen fest.
Die karge Vegetation und blanker Stein
begünstigen die instabile Oberfläche
zusätzlich.
Willkommen auf der anderen Seite
In wenigen Minuten erreichen wir das Ufer
der Halbinsel Scheid. Der Ort ist fest in der
Hand des Tourismus. Prächtige Ferienan-
lagen gesellen sich zu noblen Sommerhäu-
sern. Es wirkt gepflegt und einladend. Wir
laufen die Hauptstraße bergauf, Richtung
Niederwerbe. Kurz hinter dem Ortsaus-
gang führt rechts ein Wanderweg in den
Wald, welchen wir nehmen. Der Weg führt
stetig bergauf durch einen zauberhaften
Laubwald. Eichen und Buchen säumen
unseren Pfad. Er ist leicht zu laufen, ist je-
doch anstrengend, aufgrund des Anstiegs.
Erosionen
Sonnenlicht. Nachmittags liegt Scheid
auf der Sonnenseite. Gegen Abend
bekommst du die schönsten Lichtstim-
mungen mit warmem Licht und langen
Schatten.
Wir sind beeindruckt von den Erosionen
des Hangs. Rechts liegen die Wurzeln
der geduckt wirkenden Eichen frei. Sie
bilden organisch-verschlungene Gebilde
und wirken, als hielten sie sich mit aller
Hubschrauber zur Nelkenrettung
Diese Steilhänge sind ein idealer Platz
für eine der bedrohtesten Pflanzen-
arten Mitteleuropas: die Pfingstnelke. Im
Schutz der Laubbäume gedeihen sie als
Relikt der letzten Eiszeit in voller Sonne.
Sie trotzen der Trockenheit und dem
nährstoffarmen Boden. An zahlreichen
Orten am Edersee und im Nationalpark
Kellerwald-Edersee werden Kiefern ge-
fällt, da diese Nadelbäume den betörend
schönen Blumen Schaden zufügen. Da
Bäume an solchen Steilhängen nicht
ohne Weiteres gefällt werden können,
kommen Hubschrauber zum Einsatz, die
an Tauen die gefällten Bäume senkrecht
Rechter Hand blicken wir auf hohe, felsi-
ge Klippen, die links von uns zunehmend
in einen steilen Abhang münden. Schnell
erreichen wir eine beeindruckende Höhe
über dem See. Durch üppiges Laub erha-
schen wir einen faszinierenden Blick aufs
Wasser. Den Blick auf den See haben wir
uns anders, freier vorgestellt, aber unse-
re Tour hat gerade erst begonnen.
Verwöhnt vom Sommerwetter, hüllt der
Wald seine schöne Seele in strahlendes
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