Page 44 - edlake – Das Erlebnis-Magazin für die Ferienregion im Herzen Deutschlands
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Andis Tipp
Ein gutes Frühstück in Willingen
genießen. Mit dem E-Bike den Ettelsberg hochfahren, über den Skywalk laufen, anschließend eine ausgedehnte Radtour durch das wunderschöne Upland machen und schließlich in einer der zahlreichen Gastronomien einkehren.
Fakten „kurz und knapp“:
Länge der Brücke:
665 Meter
Höhe über Talgrund:
99 Meter
Höhe der Portalstützen:
10 Meter
Verbauter Beton:
insgesamt über 200 Kubikmeter
Anzahl Schrauben:
ca. 5000
Windlast, welche die Brücke mit einem halben Meter Schnee und Eis aushält:
155 km/h
(zum Vergleich: beim Sturm Kyrill 2007 wurde ein Rekord von 147 km/h gemessen)
Erste Idee:
2016
Gründung der Gesellschaft:
2017
Start Planung Standort Willingen: Frühjahr 2018
Baugenehmigung erhalten:
Dezember 2021 (d.h. 3 Jahre Genehmigung)
Baubeginn:
Januar 2022
Investitionssumme:
über 4,5 Mio. Euro (Brücke, Statik, Geologie, Genehmigung, Umgebungsarbeiten)
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edlake – das Erlebnismagazin für die Ferienregion im Herzen Deutschlands | Herbst 2023
Bestens gerüstet
Obwohl rein rechnerisch weit über 1.000 Per- sonen gleichzeitig auf die Brücke dürften, er- lauben die hohen Sicherheitsstandards ledig- lich, dass 750 Besucher den Skywalk betreten. Erfasst wird das digital an den Zugängen zur Hängebrücke und die Ticketausgabe stoppt bei Überschreitung der Höchstzahl.
Sobald die Wetterstationen auf dem Skywalk
zu große Niederschlagsmengen oder starken Wind erfassen, wird die Brücke aus Sicher- heitsgründen geschlossen. Ausgelegt ist der Skywalk dafür, dass er einer Windlast von 155 km/h standhält, selbst wenn er mit einem halben Meter Schnee und Eis bedeckt ist.
Fest verankert
Am Tiefpunkt der Hängebrücke und beim Blick zu den beiden Seiten, wo der Skywalk fest im Berg verankert ist, kommt man nicht umhin, ins Staunen zu verfallen. Darüber, welcher Aufwand nötig war, die immensen Zugkräfte der Brücke in Mühlenkopf und Ettelsberg zu leiten.
„Fünf Jahre haben wir an diesem Projekt ge- plant. Geologie und Statik haben uns wirklich diese Zeit gekostet“, verrät Ulrich Keudel weiter. Diese Aussagen verwundern kaum. Ins- gesamt acht Anker mussten pro Seite 21 Meter tief in den Berg aus Tonschiefer getrieben
werden, um allein die Zugkräfte der Tragseile aufzunehmen. Alles zusammen mit Beton im Gestein verpresst. Hinzu kommen 20 weitere Anker, die die Kräfte der beiden sogenannten Portalstützen auf jeder Seite aufnehmen.
Perfekt eingefügt
Über allem stand die Maßgabe, den Eingriff in Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten. In der Rückschau kann man nun guten Gewissens sagen, dass die Herausforderungen erfolgreich gemeistert wurden. Denn ledig- lich 100 Quadratmeter Waldfläche mussten weichen, um Platz für die Stützen zu schaffen. Und das Ergebnis spricht für sich: Die Zugänge zum Skywalk fügen sich nahtlos und fast schon unscheinbar ins Gesamtbild ein, da keinerlei Pfeiler oder Stützen nötig sind.
Bewegte Bauphase
Die ersten Pläne für ein Vorhaben dieser Art keimten bereits 2017. Damals noch für den Diemelsee. Doch die Bedenken hinsichtlich Na- turschutz und Infrastruktur überwogen, weshalb sich die Projektverantwortlichen schlussendlich für Willingen entschieden. In einem Verbund aus Privatpersonen, Gastronomen, Unterneh- mern und heimischen Banken wurde das nötige Kapital für die Investitionssumme von über vier Millionen Euro aufgebracht. Zur Umsetzung vertraute man auf die erfahrenen Schweizer
 
























































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