Page 71 - edlake Magazin – Ausgabe Herbst 2024
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von normalen Rosskastanien nicht. Die sammeln wir als Tierfutter für den Tier- park. Wildtiere ernähren sich im Winter von heruntergefallenen Kastanien. Ess- kastanien stammen ursprünglich nicht aus Mitteleuropa. Sie kamen vermutlich aus Asien zu uns.
Der Duft des Waldes
Wir treffen jetzt einen völlig anderen Baum. Er ist etwas kleiner und hat keine Blätter, sondern Nadeln. Schnell haben wir Erwachsenen ihn erkannt. Auch dieser Baum ist kein heimischer Baum. Er kommt aus Nordamerika und ist eine Douglasie. Wir zeigen unserer Tochter, woran sie eine Douglasie erkennt. Wir reiben ein paar Nadeln aneinander und riechen. Es duftet herrlich nach Wald, aber auch nach Zitrone. Daran kann sie diesen Baum leicht erkennen. Außer- dem haben die Zapfen eine eigenartige Form. Es wachsen kleine Blätter aus den Zapfen.
Eine Etage tiefer
Neben imposanten Bäumen finden
wir an diesem Ort ebenfalls zahlreiche Sträucher und kleine Bäume. Charlotte gefallen die Sträucher mit den großen Blättern und den runden, weißen Früch- ten, die Schneebeeren. Leider können wir Schneebeeren nicht essen. Sie sind sogar schwach giftig und sorgen für Er- brechen und Durchfall. Das brauchen wir heute nicht. Zerquetschte Schneebeeren lindern allerdings Verbrennungen und Ausschläge.
Unsere Tochter findet noch weitere interessante Sträucher mit Beeren: Weißdorn. Die kleinen Beeren leuchten so herrlich rot. Leider müssen wir auch hierbei sagen, dass sie diese Beeren nicht essen soll. Früher war Weißdorn bei Herzschwäche ein wichtiges Medika- ment. Heute hat es durch Nebenwir- kungen und allergische Reaktionen an Bedeutung verloren. Charlotte gefallen die kleinen roten Beeren aber sehr gut und sie möchte unbedingt ein paar davon mit nach Hause nehmen.
Papa, was passiert denn jetzt mit den Bäumen im Winter?
Gern hätten wir Charlotte noch eine Lärche gezeigt, den einzigen Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln verliert. Leider können wir hier keine Lärche finden. Deshalb kommen wir auch endlich zur Lösung. Wir erklären es unserer Toch- ter: Im Herbst holen sich die Bäume und Sträucher, die Blätter tragen, die wichti- gen Teile aus den Blättern und lagern sie ein. Deshalb werden die Blätter im Herbst bunt. Mit den Blättern atmen die Bäume, verlieren dabei aber sehr viel Wasser, das aus den Wurzeln wieder nachkommt. Im Winter, wenn der Frost kommt, funktio- niert das nicht mehr. Wenn der Baum dann noch seine Blätter hat, verliert er sein Wasser und vertrocknet. Im Winter schläft der Baum und startet dann im Frühling voller Kraft. Dann wächst der Baum, es kommen die neuen Blätter und
die Blüten. Das ist anstrengend für den Baum und er muss gut ausgeruht und kräftig sein.
Anders ist das bei Nadelbäumen. Die Nadeln sind so gebaut, dass sie im Winter nicht viel Wasser verlieren. Die Nadeln brauchen ohnehin nicht so viel Wasser. Deshalb können Nadelbäume auch im Winter atmen. Im Winter ist es sowieso viel dunkler als im Sommer, weshalb die Nadelbäume dann ebenfalls ruhen. Im Frühling wachsen sie dann genauso und bekommen neue Nadeln und Blüten.
Charlotte ist fasziniert und kann es kaum erwarten, die bunten Herbstblätter zu sammeln und zu pressen, denn sie bastelt leidenschaftlich gern.
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edlake-Fazit
Wir freuen uns, für dich einen Ort direkt am Stadtrand gefunden zu haben, an dem du so viele unterschiedliche, teils seltene Bäume findest. Er ist ideal, Kindern die Bäume zu erklären. Auf dem kurzen Weg vom Waldteich zum Brauhaus findest
du jede Menge unterschiedliche Bäume. Außerdem ist der Waldteich bildschön und eignet sich hervorragend als Spot für einzigartige Familienfotos. Der Waldteich liegt direkt am Ortsausgang von Bad Wildungen, Richtung Frankenberg / Rein- hardshausen. Neben dem Teich findest du jede Menge Parkplätze. Wir wünschen dir und deinen Kindern viel Spaß!
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