Page 61 - edlake – Das Erlebnis-Magazin für die Ferienregion im Herzen Deutschlands
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 Die Grimmheimat Nordhessen glänzt weit über ihre Grenzen mit ihrem reichhaltigen Märchenschatz. Ziemlich unbekannt ist hingegen ein Schatz ganz anderer Natur: in Adorf am Diemelsee. Obwohl hier durchaus gewisse Parallelen zum Stoff, aus dem die Märchen sind, bestehen. Neugierig? Dann kommt mit! Denn heute geht es mit edlake tief unter die Erde in den Berg hinein.
Text: Andreas Gröne | Fotos: David Heis
S
vermutlich zu den Grundfesten unserer Erzählkultur. Doch weiß eigentlich jemand, wer Christiane ist und welchen unermesslich wertvollen Schatz sie beherbergt? Vermutlich nicht. Dabei ist die Dame um Längen älter als Schnee- wittchen und für jedermann erlebbar.
Verwurzelt im Mittelalter
Allerdings handelt es sich bei Christiane nicht um eine Person, sondern um einen bestimmten Ort. Die „Grube Christiane“ ist ein Besucherbergwerk in Adorf am Diemelsee. In den mittlerweile stillgeleg- ten Schächten im Martenberg gruben die Kumpel – wie man die Bergleute nennt
– dort bis 1963 aktiv nach Eisenerz. Die Geschichte des Adorfer Bergbaues reicht indes noch viel weiter zurück. Schon im Mittelalter stießen die Menschen tief
in den Berg vor, um nach den Millionen Jahre alten Roteisenerzvorkommen zu graben; urkundlich datiert auf Januar 1273.
Getragen vom Ehrenamt
Heute wühlen sich nur noch Besucher durch die dunklen Stollen. „Pro Saison zwischen 2.000 und 3.000“, wie Fa- bian Fischer vom Knappenverein Adorf
CHNEEWITTCHEN KENNT JEDER. Die Märchenprinzessin mit ihren Zwergen zählt
Entdecken | Grube Christiane
   edlake – das Erlebnismagazin für die Ferienregion im Herzen Deutschlands | Frühjahr 2024
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berichtet. Die 95 ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Vereins kümmern sich um den Besucherbetrieb und die weitere In- standhaltung. Eigentümer und Betreiber der Grube Christiane hingegen ist die Gemeinde Diemelsee. Diese kümmert sich ihrerseits vor allem um Werbung und administrative Tätigkeiten wie die künftige Barrierefreiheit des Besucher- bergwerkes. Denn noch ist es dort unten im Berg sehr oft ziemlich steil.
Unabhängig davon ist es besser, „man ist klein“, empfiehlt Fabian Fischer weiter. Bisweilen können die Gänge ziemlich niedrig sein. Die vom Bergamt vorge- schriebene Helmpflicht erschließt sich dem Besucher deshalb sofort. Über mehrere Routen ist die Grube Christiane begeh- und erlebbar. Je nach Zeit und Interesse bietet der Knappenverein
Gut gerüstet
Festes Schuhwerk und warme Kleidung
werden empfohlen. Die restliche nötige Schutzaus- rüstung erhaltet ihr vor Ort.
 edlake-Tipp
Im angeschlossenen „Berg- mannstreff Zum Roteisen- stein“ könnt ihr das selbst mitgebrachte Picknick in gemütlicher Umgebung ge- nießen. Bis zu 70 Personen finden dort Platz.














































































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